Grossspitz
Der Grossspitz ist mit einer Schulterhöhe von 45cm +/- 5cm der zweitgrösste der deutschen Spitze. Er wird im Gegensatz zu seinen kleineren Verwandten immer noch streng einfarbig in den Farben weiss, schwarz und braun gezüchtet. Der braune galt eine zeitlang jedoch, bis er durch Einkreuzung brauner Mittelspitze wieder angezüchtet wurde, als ausgestorben.
(Aktuell: im September 2022 hat der Verein deutscher Spitze (DE) einem Antrag auf Farböffnung, analog Mittel- und Kleinspitze, zugestimmt. Erfahrungsgemäss dauert eine Standardänderung, bis sie von der FCI veröffentlicht wird um die zwei Jahre...)
Grossspitze gibt es weltweit nur noch in geringer Anzahl. Im Jahr 2003 wurden sie deshalb in Deutschland von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) als extrem gefährdet, auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Rassen gesetzt.
Die Aufgabe dieses Hundes war es früher vor allem Haus, Hof, Fuhrwerke und Weinberge zu bewachen, was ihm die Namen Fuhrmanns- oder Weinbergspitz einbrachte. Man sagt dem Spitz nach, dass er keinen Jagdtrieb habe, was in vielen, aber nicht in allen Fällen stimmt, denn die Bandbreite der Verhaltensweisen kann auch bei dieser Rasse gross sein. Im Normalfall heisst es aber, dass er Reviertreu ist und nicht streunt.
Der Grossspitz ist in der Regel ein unkomplizierter Familienhund, der überallhin gerne mitgenommen wird. Er eignet sich, dank seiner mittleren Hundegrösse und seines leichten Körperbaus (16 – 22 kg) für alle Hundesportarten. Er ist sehr neugierig, lernfähig und intelligent. Er ist ein guter Wächter mit einem natürlichen Schutztrieb. Ein gut sozialisierter Grossspitz reagiert in alltäglichen Situationen selbstbewusst und begegnet fremden Menschen freundlich. Mit Kindern versteht er sich gut und im Umgang mit Artgenossen, ob grösser oder kleiner, ist er in der Regel unproblematisch.
Gerne lebt er sein Temperament bei Spaziergängen aus. Er ist dank seiner Anpassungsfähigkeit bei genügend Auslauf ohne Probleme in der Wohnung zu halten. Sowieso ist er immer am liebsten dort, wo „seine“ Menschen gerade sind. Auch bei konsequenter und geschickter Führung wird der „Grosse“ trickreich probieren, seine Ideen durchzusetzen. So kann er beispielsweise schon mal auf stur schalten, wenn er einen Befehl nicht einsieht.
Das schöne Haarkleid des Grossspitzes ist pflegeleicht, weil es stark schmutzabweisend ist, und deshalb sollten alle Spitze, auch die weissen, nicht zu oft gebadet werden. Einmal pro Woche kämmen, ausser während des Fellwechsels öfters, reicht völlig aus. Wie bei allen Spitzvarietäten hat das Fell eines gesunden Grossspitzes keinen Eigengeruch, was heisst, dass er nicht mal dann schlecht riecht, wenn er nass ist.